Anhaltspunkte für eine Essstörung
Essen beziehungsweise Nicht-Essen hat nicht nur etwas mit Nahrungsaufnahme oder Hungergefühl und Satt-Sein zu tun, sondern auch mit Kontakt und Geselligkeit. Wir treffen uns mit Freundinnen und Freunden zum Essen oder wenn es etwas zu feiern gibt.
Viele Menschen essen aber auch aus Langeweile oder ohne zu wissen, warum sie eigentlich gerade essen. Sie essen, wenn es ihnen nicht gut geht, wenn sie wütend oder traurig sind. Das Essen wird dann zum Ersatz.
Manche Menschen drängt es dazu, in bestimmten, für sie schwierigen Situationen entweder immer zu essen oder aber sie können gar nicht mehr essen. Viele erleben das Essen aus Frust als persönliches Versagen, was häufig zu noch mehr Frust führt.
Streng kontrolliertes Essen und Diäten schaffen die körperlichen und psychischen Voraussetzungen für die Entstehung einer Essstörung. Das Essen oder Nicht-Essen bekommt eine Bedeutung im alltäglichen Leben, die weit über die Nahrungsaufnahme hinausgeht. Der Genuss beim und am Essen geht verloren. Essen oder Nicht-Essen wird zum Maßstab für das Gefühl der eigenen Wertigkeit und die Selbstzufriedenheit
- Angst vor Gewichtszunahme
- Starke gedankliche Beschäftigung mit der Figur, dem Gewicht, und der Nahrungsaufnahme
- Verzerrte Körperwahrnehmung, wie sich unabhängig vom Körpergewicht für zu dick zu halten
- Häufige Diäten oder Diätversuche
- Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel
- Häufige Gewichtskontrolle
- Abhängigkeit der emotionalen Stimmungslage vom Körpergewicht
- Heißhungeranfälle /Essattacken
- Einteilen der Nahrungsmittel in Erlaubtes und Verbotenes
- Verstecken der Figur in weiter Kleidung
- Extreme sportliche Betätigung, um abzunehmen oder das niedrige Gewicht zu halte
Wichtiger Hinweis: Nicht jeder übergewichtige Mensch ist an einer Essstörung mit Essanfällen erkrankt, auch dünne Personen müssen nicht zwangsläufig an Magersucht leiden. Es ist ratsam, stets eine medizinische Untersuchung durch einen Facharzt in Betracht zu ziehen, um körperliche/organische Ursachen ausschließen zu können.